Voneinander lernen- Wie läuft die Direktvermarktung im Außerfern?
Im Rahmen eines Kleinprojekts, gefördert durch Interreg, bot sich bayerischen Landwirtinnen und Landwirten, Direktvermarktern, Teilnehmer und Teilnehmerinnen aus der Verwaltung, die Gelegenheit, das österreichische Außerfern näher kennenzulernen und sich mit ihren Kolleginnen und Kollegen auf der anderen Seite der Grenze auszutauschen.
Am 27. Oktober 2023 brachen wir in Garmisch-Partenkirchen auf, um die Schönheit unserer Euregio und besonders des Außerferns zu erkunden. Unsere Reise führte uns zunächst nach Reutte.
Unser erster Halt war der Bauernladen in Reutte. Tamara Bartl, die beherzte Chefin, führte uns durch ihr Geschäft und präsentierte ein beeindruckendes Sortiment regionaler Produkte. Bei einer Tasse Kaffee und Kuchen erläuterte Tamara uns das Prinzip des Bauernladens: Dieser wird von den Bäuerinnen komplett selbt betrieben. Landwirte liefern ihre Ware direkt im Laden ab und helfen auch beim Verkauf hinter der Theke. So können Kunden direkt mit den Erzeugern in Kontakt kommen und wissen genau, wo die Produkte herkommen.
Weiter ging es zur Sennerei Reutte, wo die Schönegger Käse Alm wahre Schätze aus Heumilch herstellen. Der Bezirk Reutte ist ein reiner Heumilchbezirk. Das bedeutet, dass die Rinder nur mit Gras und Heu gefüttert werden dürfen. Silage ist nicht erlaubt.
Nach einer kurzen Fahrt ins malerische, raue Lechtal war unser nächster Stopp der Ziegenhof Fabian Pfefferkorn und Sandra Friedl in Steeg. Wir hatten die Gelegenheit, den Ziegenstall zu besichtigen und von den Fabian zu erfahren, welche Herausforderungen sie dabei meistern. Die Verkostung von Ziegenkäse und selbstgemachten Hauswürsten war ein kulinarischer Höhepunkt.
Anschließend besuchten wir gleich nebenan Familie Hammerle, die den Sennlich Joghurt in Steeg herstellt. Die Milch wird noch warm aus dem Stall in die angrenzende Produktion gepumpt und direkt verarbeitet. Die Verkostung des köstlichen Joghurts zeigte uns einmal mehr die Vielfalt der regionalen Erzeugnisse.
Das Lechquell Hotel Post empfing uns zum Mittagessen. Hier wird Wert auf die Verarbeitung von regionalen Produkten gelegt. Nach dem Essen durften wir einen Blick hinter die Kulissen in die Küche werfen.
Gleich auf der anderen Straßenseite konnten wir das Mittagessen mit einem köstlichen Eis abrunden.
Die Naturkäserei Sojer, ein begeisterter Familienbetrieb, bietet eine breite Palette an Käseprodukten aus der Milch der Lechtaler Bauern an– eine echte Entdeckung!
Den krönenden Abschluss bildete eine Schnapsverkostung im Lechtaler Haussegen, bei der wir in geselliger Runde auf den gelungenen Tag anstießen.
Während der Rückfahrt im Bus nutzten wir die Gelegenheit, uns über wichtige Themen wie den neuen Verein der Direktvermarkter im Bezirk Reutte, die Landwirtschaft und Grünlandbewirtschaftung auszutauschen. Es war eine Fahrt voller Erkenntnisse und interessanter Gespräche.
Unsere Reise ins Außerfern war eine unvergessliche Erfahrung. Die herzliche Gastfreundschaft der österreichischen Kolleginnen und Kollegen, die uns ihre Betriebe zeigten, und die Möglichkeit, in entspannter Atmosphäre Ideen auszutauschen, haben diese Reise zu etwas Besonderem gemacht. Besonders beeindruckt haben uns das Engagement und der Zusammenhalt bei den österreichischen Projekten, die so eine einzigartige Qualität der Lebensmittel erreichen können.
Wir sind dankbar für diese einzigartige Gelegenheit und freuen uns auf den Gegenbesuch der österreichischen Landwirte in der Zugspitz Region im kommenden Frühjahr.